Rechts- und Linksgalopp….. Der liegt dir, der andere nicht. Warum Du beide trotzdem üben solltest!

Ich weiss ja nicht wie es Dir geht, aber für mich ist der Linksgalopp der absolute Endgegner. Meine linke Schulter dreht sich immer ein, wenn ich galoppiere, die Schritte sind nicht weit- und raumgreifend sondern eher kurz abgehackt und hölzern. Springen kann ich aus dem Linksgalopp auch nicht richtig und es fühlt sich an, als ob ich mit eckigen Rädern auf Schienen unterwegs bin. Kommt Dir das bekannt vor?
Nun gibt es, aus meiner Sicht, zwei Möglichkeiten, sich diesem Problem zu nähern:
- Man galoppiert einfach nicht links - Problem gelöst! Die 2-3 Sprünge im Stilspringen, die man aus dem Linksgalopp nehmen muss, überlebt man irgendwie und ansonsten meldet man sich einfach zum Zeitspringen an und heizt im “Guten” Galopp um die Kurven.
Oder aber … - Man übt.
Option 1 ist zweifellos einfacher.
Option 2 ist definitiv schwieriger, zeitaufwendig, kraftraubend und manchmal sogar frustrierend.
Warum ist Üben aber trotzdem die bessere Variante?
Weil es dir hilft, ein besserer Hobby Horse Athlet zu werden!
Wie unsere Pferde, so haben auch wir eine dominante, “gute” Seite und eine schwächere. Bei Rechtshändern ist meistens die rechte Seite auch die dominante Seite. Bei Linkshändern ist es sehr oft umgekehrt.
Wenn wir nun fleissig nur unsere Lieblingsseite für schwierige Dinge wie z.B. Springen nutzen, verstärkt sich diese Dominanz noch mehr. Beide Seiten entfernen sich in bezug auf ihre Kraft und Motorik immer weiter von einander. Dies kann zu Stürzen oder auch Überlastungen führen. Daher solltest Du immer beide Seiten trainieren. Deine schwächere Seite sogar noch mehr als deine dominante Seite. Solange, bis Du merkst, dass der Unterschied zwischen beiden Seiten nicht mehr ganz so deutlich zu spüren ist und es dir etwas leichter fällt, dich auf beiden Seiten zu bewegen und auch zu springen. Gehe hier allerdings behutsam vor und gib deiner Muskulatur Zeit, sich an die neue, höhere Belastung zu gewöhnen. Auch dein Gehirn braucht Zeit um, sich einen neuen Bewegungsablauf einzuprägen. Wichtig ist, dass Du immer dranbleibst und dein Training vielfältig und abwechslungsreich gestaltest, um immer wieder neue Reize zu setzen, die dich neu fordern.
Aber wie nun trainieren?
Zum Üben von Rechts- und Linksgalopp bieten sich Übungen an, welche einen einfachen Ablauf haben, damit Du dich auf den Galopp konzentrieren kannst. Super hilfreich finde ich, wenn man sich selber beim Reiten filmt. Meistens haben wir eine völlig andere Vorstellung von dem, was wir tatsächlich machen, und dem, was wir denken das wir machen.
Du kannst dir hierfür einfach dein Telefon aufstellen und die Videofunktion einstellen. Wenn Du aber noch etwas eleganter vorgehen willst, kannst Du dir auch einen Pivot zulegen, welcher sich mit dir mitbewegt. Super praktisch sind auch Spiegel, auf die Du zu galoppieren kannst, um dich bei jeder Übungseinheit, bei jeder Bewegung zu beobachten.
Damit Dein Training jetzt nicht nur aus endlosen Runden im “schwachen” Galopp besteht, habe ich Dir hier eine Übung verlinkt, mit der Du den Galoppwechsel wunderbar Üben kannst.
Alles was du dazu brauchst sind vier Stangen und ein wenig Platz!
Viel Spass beim Nachreiten
Lass mich wissen wie Du Galoppwechsel und deinen schwächeren Galopp übst!
Kommentar hinzufügen
Kommentare